geschichte

Hier finden Sie eine kurzen Überblick über die Entstehung und Geschichte unseres Turnvereins.

Ein Verein stellt sich vor:

Aus unserem Vereinsnamen kann man drei Informationen herauslesen:

1. ÖTB ist die Abkürzung für „Österreichischer Turnerbund“

2. Der Verein ist ein „echtes Kind“ St. Pöltens, trägt er doch den Stadtnamen in seiner Bezeichnung

3. Der Verein wurde im Jahre 1863 gegründet

Die Grundlage für das Turnen im Turnverein St. Pölten ist die von Turnvater Jahn gegründete Turnbewegung.

Lange bevor hier in der Jahnstraße die Jahnturnhalle errichtet wurde, gab es in St.Pölten schon diesen unseren Turnverein:

Zuerst im sogenannten „Reschhaus“ in der Prandtauerstraße 4, ab 1875 in der Turnhalle des Gymnasiums am Schillerplatz.

Bedeutende und einflussreiche Männer der Stadt St. Pölten waren Gründungsmitglieder, Obmänner oder Funktionäre des Vereins – viele Straßenbezeichnungen erinnern daran:

Bürgermeister Ludwig Steiner, Dir. Eduard Schwammel, Prof. Karl Schneck, Otto Eybner, Franz Keim, Anton Kalcher…..

um nur einige zu nennen.

Wichtig für die Stadt St. Pölten war es auch, dass unter Dir. Schwammel bzw. Prof. Schneck die „Turnerfeuerwehr“ gegründet wurde,

aus der sich später die „Freiwillige Feuerwehr der Stadt St.Pölten“ entwickelt hat.

Doch nicht nur die Männer hatten im Turnverein St. Pölten das Sagen: Bereits im Jahre 1898 wurde eine eigene Frauen- und Mädchenabteilung gegründet. Die Emanzipation ging weiter: Im Jahre 1904 traten im Rahmen eines Gauturnfestes zum ersten Mal Frauen und Mädchen öffentlich beim Turnen auf – für die damalige Zeit ein großes Wagnis, wenn man bedenkt, dass das Frauenwahlrecht in Österreich erst im Jahre 1919 eingeführt wurde.

Bei der Hauptversammlung im Jahre 1906 wurde zum ersten Mal daran gedacht, eine eigene Turnhalle in St. Pölten zu errichten.

Ein Grundstück war bald gefunden, die sogenannte „Gasserwiese“, die im Jahre 1907 tatsächlich gekauft wurde.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass damals auch das Ansuchen an die Stadtgemeinde gestellt wurde, die zum Turnplatz führende Straße „Jahnstraße“ zu benennen. Und wie dem Protokoll zu entnehmen ist, hat der Gemeinderat „in bereitwilligster Weise“ dieser Bitte Rechnung getragen.

Der Kauf des Grundstücks und die Errichtung der Jahnturnhalle in den Jahren 1928 und 1929 war nur durch persönlichen Einsatz der Vereinsmitglieder, deren Spenden, der Unterstützung durch die Firma J.M. Voith und vor allem durch die Sparkasse St. Pölten möglich.

1938 wurde der Turnverein St. Pölten aufgelöst und dem „Reichsverband für Leibesübungen“ eingegliedert.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Jahnturnhalle als „Deutsches Eigentum“ requiriert und von der sowjetischen Besatzungsmacht als „Sowjetisches Kulturzentrum“ genutzt.

Nach Abzug der Besatzungsmächte im Jahr 1956, kam es zur Wiedergründung des Turnvereins St. Pölten 1863 und seit dieser Zeit wird am Turnboden auch wieder geturnt.

Der Turnverein St. Pölten 1863 ist eine völlig unabhängige und selbständige Rechtsperson auf Vereinsbasis, die sich quasi „selbst gehört“. Wenn auch der Turnverein fallweise finanzielle Unterstützungen von der Stadtgemeinde St. Pölten, dem ALSN (Allgemeiner Sportverband Niederösterreich) und anderen Organisationen bekommt – für die die Mitglieder sehr dankbar sind – so muss doch der Turnbetrieb und der Erhalt des Gebäudes vom Turnverein selbst bewerkstelligt und finanziert werden.

Jedermann(frau) kann Mitglied des Turnvereins St. Pölten 1863 werden, ohne Rücksicht auf Weltanschauung, Stand oder Parteizugehörigkeit.

Denn Turnen ist mehr als nur Körperertüchtigung: Es umfasst den ganzen Menschen, den Körper und den Geist!

Der Turnverein St.Pölten 1863 bietet für alle Altersgruppen ein umfassendes Turnprogramm.